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Thema Stadtbibliothek: Keine Lösung für Mannheim

Investitionen in Bildung und Bildungsgerechtigkeit sind beides wichtig und müssen
in Mannheim weit oben auf der politischen Agenda stehen.
Was aber angesichts leerer Stadtkassen ein NO-GO ist, sind weitere Leuchtturmprojekte,
so wie sie viele Mannheimer Gemeinderäte gerne verfolgen und sich mit Ihnen schmücken.
So halten immer noch viele Gemeinderäte und Ihre Fraktionen an der Forderung eines
Neubaus der Stadtbibliothek auf dem Grundstück N 2, fest.

Die im November 2023 genannten Erstehungskosten in Höhe von rund 75 Millionen Euro sowie der Rückkauf des N 2-Parkhausgrundstücks von der MPB in Höhe von rund 9,5 Millionen Euro bedeuten bereits vor der Entwurfsplanung ein Investitionsvolumen von rund 85 Millionen Euro. Es ist davon auszugehen, dass das Projekt „Neubau Stadtbibliothek“ ohne Tiefgarage (und damit rund 500 wegfallenden Parkplätzen) nach Fertigstellung durch Inflation und unvorhergesehenem deutlich über 100 Millionen Euro kosten wird. Ich nenne es unverantwortlich, wenn Lokalpolitiker angesichts dem prekären Mannheimer Stadthaushalt und ausufernder anderer Großbaustellen wie dem UMM, Sanierung Nationaltheater, Sanierung unserer maroden Infrastruktur sowie der Umgestaltung Mannheims zur klimaneutralen Stadt sehenden Auges ein weiteres Prestigeprojekt umsetzen wollen.

Die Mittel fehlen schlicht und einfach. Die dafür votierenden Gemeinderäte sollten sich ernsthaft fragen, ob sie ein privat zu finanzierendes Großprojekt auch anstreben würden, wenn sie die Mittel dazu nicht hätten und Ihre eigene Zahlungsfähigkeit auf Spiel setzen würden … wahrscheinlich nicht. Ich vermisse hier neue, pragmatische Ansätze mit sehr viel niedrigerem Investitionsbudget in bestehenden Gebäuden, der Investition in bessere digitale Bildungsangebote und dem Ausbau des Angebots in unseren dezentralen Stadtteilsbibliotheken. Ein weiter so mit Leuchtturmprojekten ist keine Lösung für Mannheim.